Jan Joswig, Autor auf Musikexpress

Jan Joswig

In Kleidungsfragen orientiert sich die Australierin Courtney Barnett an ihren Nachbarn. Eine Stilkolumne von Jan Joswig.

Tyler The Creator, London, 2014

HipHop kultivierte schon immer die große Show, doch Tyler setzt ein ganz neues Statement.

Normcore als Gender-Subversion. Der Beginn einer neuen Zeit. Kindness spielt nicht mit androgyner Erotik, er betont unisexuelle Unerotik.

Glasperlen statt Afrika-Amulett: Jan Joswig checkt Deichkind in ihrem Video zu "So'ne Musik" ab.

Hier kommt die schlechte Nachricht für alle wandelnden Kleiderständer da draußen: It‘s the singer, not the song! Es ist der Träger, nicht das Outfit! Eine altbekannte Regel, die immer noch Gültigkeit hat. Ein schlichtes Gemüt mag von einem originellen Outfit profitieren – ein origineller Kopf dagegen wird immer durch ein schlichtes Outfit geadelt.

Die Trickle-Down-Theorie kann man so interpretieren: Moden setzen sich von oben (der Oberschicht) nach unten (zur Unterschicht) durch. Die Unterschicht strampelt sich bei einer Mimikry ab, mit der sie nur beweist, wie unterlegen sie der Oberschicht ist. Sie will, aber kann nicht (aufgrund fi nanzieller und kultureller Defi zite). Darüber können englische Proleten nur lachen. […]

Seit seinem sechsten Lebensjahr spielt Shawn Hoy Fußball, seit zwei Jahren ist der US-Amerikaner der Fußball-Kontaktmann bei Nike. Als Global Football Footwear Product Director geht er raus zu den Athleten und horcht sie nach ihren Wünschen aus -technisch wie ästhetisch. Nach diesen Feldforschungen werden die Fußballschuhe von Nike entwickelt. Zur WM 2014 hat er mit […]

Seit seinem sechsten Lebensjahr spielt Shawn Hoy Fußball, seit zwei Jahren ist der US-Amerikaner der Fußball-Kontaktmann bei Nike. Als Global Football Footwear Product Director geht er raus zu den Athleten und horcht sie nach ihren Wünschen aus – technisch wie ästhetisch.

Wenn der Rock‘n‘Roll an seine Ränder gerät, kommen die Wildkatzen ins Spiel. Ein letztes Aufbegehren im modischen Zoo.

Vom Brandstifter zum Biedermann: Anarcho-Spaß war gestern. Was jetzt von Laibach kommt, ist durchaus Anzug-tauglich. Willkommen in der Mitte.

Der ganze Mann: ein Statement. Warum Action Bronson ungeniert mit wuchtbrummiger Sexiness punkten kann. Eine Stilkritik.

Diesmal über Angel Haze in Männerunterhosen.

Diesmal über die Freiheit des „Undresscode“: Die Band Chuckamuck besticht durch Style, der eigentlich keiner ist.

Der Papst trägt weiße Soutane und roten Umhang. Spirituell- politische Ansprüche lassen sich mit plakativem Nachdruck im Gewand signalisieren. Die Popmusik steht auf Plakativität und Gewänder. Wenn sie obendrein ein spirituell-politisches Programm verfolgt, wie bei Of Montreal in unserem Fall hier, sticht sie den Pontifex locker aus.

Eine Frau macht ausschließlich Männermode? Für Sissi Goetze ist das die logische Entwicklung aus ihrer Biografie.

Wer Skinny Jeans sagt, muss auch Nudie sagen. Die schwedische Jeansmarke rüttelte 2001 die Hängeärsche des Bootcut-Establishments auf.

Native Tongue des R&B: Die Outfits von Dev Hynes von Blood Orange stecken voller Bedeutung - und sind nur auf den ersten Blick unauffällig.

Mann mit Mission, Schöngeist, Overall-Träger … Die Mitglieder von Moderat lassen sich viel Raum für Selbstverwirklichung.

Mod oder Psychedelic, scharf oder schwammig, Speed oder LSD, das war die große Gewissensfrage der Sechziger. Die Neo-Bewegungen seit den Achtzigern rekonstruieren diese Szenen originalgetreu – und missverstehen sie genau deshalb. Die Neo-Mods der Achtziger (The Jam, The Merton Parkas, The Prisoners) studierten haarklein die Garderobe von The Who oder den Small Faces und rannten […]

Wie interpretiert man alte Stile neu, ohne blindlings in die Retro-Falle zu spazieren? Antworten dafür versucht unserer Stil-Kolumnist Jan Joswig zu finden.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für